Dienstag, 17. Juli 2018

Bis ans Ende der Geschichte von Jodi Picoult - Review♡


“History isn't about dates and places and wars. It's about the people who fill the spaces between them.” - Jodi Picoult♡


Das Buch "Bis ans Ende der Geschichte" wurde mir freundlicherweise vom Bloggerportal zur Verfügung gestellt. Vielen Dank!

Zum Buch

Titel: Bis ans Ende der Geschichte

Autorin: Jodi Picoult

Verlag: Penguin

Umfang: 576 Seiten (Taschenbuch)

Inhalt

Sage Singer ist eine junge, leidenschaftliche Bäckerin. Als sie den allseits beliebten pensionierten Lehrer Josef Weber kennenlernt, entwickelt sich trotz des großen Altersunterschieds eine enge Freundschaft zwischen ihnen. Doch als Josef ihr eines Tages ein lange vergrabenes, schreckliches Geheimnis verrät, bittet er Sage um einen schwerwiegenden Gefallen. Wenn sie einwilligt, hat das allerdings nicht nur moralische, sondern auch gesetzliche Konsequenzen. Sage steht vor einem Dilemma. Denn wo verläuft die Grenze zwischen Hilfe und einem Vergehen, Strafe und Gerechtigkeit, Vergebung und Gnade?

Meine Meinung

Jodi Picoult kannte ich bereits durch die Bücher "Kleine grosse Schritte" und "Die Spuren meiner Mutter", bevor ich dieses Buch las. Die beiden anderen Bücher waren eigentlich sogar der Grund, wieso ich diese Geschichte ausgewählt habe, denn ich mag Picoults Schreibstil unheimlich gerne und finde es toll, dass sie stets ernste und schwierige Themen anspricht. In "Kleine grosse Schritte" ist es Rassismus und die Frage nach der Schuld und in "Die Spuren meiner Mutter" die Mutterliebe. Und nun also "Bis ans Ende der Geschichte". In diesem Buch wird vor allem das Thema der Vergebung und Schuld behandelt und das auf eine extrem beeindruckende Art und Weise.

*** WARNUNG - leichte Spoiler! ***

Sage Singer lebt seit einem Autounfall, der ihr Gesicht entstellt und ihrer Mutter das Leben gekostet hat, sehr zurückgezogen. Sie arbeitet nachts und hat nur zu wenigen Menschen Kontakt. Dann lernt sie in ihrer Trauergruppe Josef Weber kennen. Der allseits beliebte ehemalige Lehrer und die junge Bäckerin freunden sich schnell an, obwohl sie ein sehr ungleiches Paar abgeben. Doch dann bittet Josef Sage, ihm beim Sterben zu helfen - und erzählt ihr von den schrecklichen Taten, die er als SS-Soldat im Nazi Deutschland ausgeübt hat. Sage ist selbstverständlich schockiert von diesem Geständnis, besonders in Anbetracht der Tatsache, dass ihre Grossmutter eine Überlebende aus Auschwitz ist. Im folgenden Verlauf versucht sie sich darüber klar zu werden, ob sie Josef verzeihen kann und wie ein Mensch mit solch einer Vergangenheit es schaffen kann, jahrzehntelang unerkannt zu leben.

Ich mag momentan Geschichten sehr gerne, die aus verschiedenen Perspektiven geschildert werden. Jedoch kann das manchmal auch ein wenig unübersichtlich werden und man weiss dann nicht immer genau, wer gerade erzählt und dieses Problem wurde hier sehr schlau gelöst. Jede Person, die erzählte, bekam nämlich eine eigene Schriftart zugeteilt. So konnte man die verschiedenen Charakteren einfach auseinanderhalten und der Geschichte gut folgen. Ich fand es gerade bei diesem Buch sehr toll, dass sich die Autorin dazu entschieden hat, mehrere Perspektiven zu erläutern, denn so bekam man viele verschiedene Eindrücke. Die beiden beeindruckendsten Perspektiven waren meiner Meinung nach mit Abstand die von Josef und die von Sages Grossmutter. Josef erzählte davon, wie er überhaupt erst ein Nazi wurde und die Grossmutter von ihren schrecklichen Erlebnissen als Jüdin während des zweiten Weltkriegs. Besonders bei Minkas (die Grossmutter) Erzählungen musste ich öfters die Tränen zurückhalten, weil es einfach so schrecklich war, diese Dinge zu lesen und zu wissen, dass das wirklich so oder ähnlich geschehen ist. Ihre Geschichte hat einen tiefen Eindruck hinterlassen und mich auch nach dem Lesen noch beschäftigt.

Das Buch hat die Frage nach der Vergebung nicht abschliessend beantwortet, was für mich aber nicht schlimm ist, denn ich glaube, dass jeder selber eine Antwort darauf finden muss und es auch immer auf die Situation draufankommt, in der man sich befindet. Jedoch hat dieses Buch mich wieder einmal stark zum Nachdenken gebracht, was ich sehr schätze.

Und zu guter Letzt noch zwei weitere Pluspunkte: Parallel zu der Geschichte des Buches wird auch noch ein Märchen erzählt, welches gewisse Ähnlichkeiten zu Gesichtspunkten der Geschichte aufwies und welches mir sehr gut gefallen hat! Und ganz am Ende des Buches gibt es noch einen Plottwist, den ich so niemals erwartet hätte und der das ganze Buch in meinen Augen gleich nochmals aufwertete.

Ich habe dem Buch auf Goodreads fünf von fünf Sternen gegeben und kann es eigentlich jedem empfehlen, der nicht vor ernsten Themen zurückschreckt und wie gesagt - Jodi Picoults Schreibstil ist ein wahres Träumchen!

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