Montag, 18. Januar 2021

Tweet Cute von Emma Lord - Review


"A stolen day. The kind of day that ends too fast but stays with you much longer." - Emma Lord

Zum Buch

Titel: Tweet Cute

Autor*in: Emma Lord

Verlag: Wednesday Books

Umfang: 368 Seiten (Hardcover)

Inhalt

Pepper ist eine Perfektionistin. Sie ist Captain ihres Schwimmteams, schreibt gute Noten, betreibt einen Blog mit ihrer Schwester. Ihre Familie fällt zwar gerade auseinander, doch ihre riesige Fast Food-Kette feiert Erfolge - auch dank Pepper, die heimlich den Twitter Account von Big League Burger managt. 

Jack ist der Klassenclown und wohl der nervigste Mensch, den Pepper kennt. Wenn er nicht gerade versucht, nicht von den Erfolgen seines Zwillings überschattet zu werden, arbeitet er im Deli seiner Familie. Zwar hat er zu diesem Deli eine Hassliebe, doch als Big League Burger das Rezept für den Grilled Cheese seiner Grossmutter klaut, wird er alles tun, um das Unternehmen zu zerstören, einen Tweet nach dem anderen. 

Schon bald verwandelt sich Peppers und Jacks Streit in einen viralen Twitterkrieg. Was die beiden nicht wissen, ist, dass sie sich gleichzeitig auf der anonymen Chat App, die Jack entwickelt hat, ineinander verlieben.

Meine Meinung

Nachdem ich den Klappentext von "Tweet Cute" gelesen habe, erwartete ich eine seichte Romanze, die zwar unterhaltsam aber nicht besonders tiefgründig sein würde. Da lag ich falsch. Das Buch hat mich wirklich positiv überrascht und ich habe mich komplett in die Charakteren verliebt. 

Emma Lord hat nämlich eine Liebesgeschichte geschrieben, deren Fokus nicht nur auf der Beziehung zwischen den beiden Protagonist*innen liegt. Eine mindestens genauso wichtige Rolle spielen in dieser Geschichte Freundschaften und Familie. Besonders der Fokus auf Familie hat mir persönlich sehr gefallen. Peppers und Jacks Familiendynamiken sind sehr unterschiedlich und beide wurden nuanciert und interessant dargelegt. 

Peppers ältere Schwester Paige versteht sich seit ein paar Jahren überhaupt nicht mehr mit der Mutter, was zu Spannungen und Streitereien führt. Für Pepper ist das sehr schwierig, da sie ständig zwischen den Stühlen steht und sich weder auf die eine noch auf die andere Seite schlagen will, da sie es sich weder mit ihrer Schwester noch mit ihrer Mutter verderben will. Auch Heimweh spielt für sie eine Rolle. Seit der Trennung ihrer Eltern lebt sie nämlich mit ihrer Mutter in New York, während der Vater im alten Wohnort blieb. Ich fand die Dynamik sehr spannend, wobei ich auch sagen muss, dass tatsächlich einer meiner einzigen Kritikpunkte die Beziehung zur Mutter war. Ich wurde mit Peppers Mutter überhaupt nicht warm. Im Gegenteil. Auf mich wirkte sie absolut unsympathisch und die Art, wie sie Pepper grösstenteils behandelte, war schrecklich. Sie war so fokussiert auf das Geschäft und den Erfolg, dass sie ihre Tochter teilweise komplett vergass, nur um dann in unangenehmen Situationen wieder die strenge Autoritätsperson zu spielen. Das passte für mich schlicht nicht zusammen und auch wenn Lord ihr am Ende sowas wie einen Redemption Arc bastelte, fand ich die Argumente für ihr Verhalten nicht stark genug und mochte sie auch ganz zum Schluss noch nicht.

Jacks Familie hingegen steht sich sehr nahe. Sie arbeiten alle zusammen in ihrem kleinen aber feinen Deli, dass seit Generationen in der Familie liegt. Jack hat einen Zwillingsbruder, der in seinen Augen das komplette Gegenteil von ihm darstellt. Ethan ist in Jacks Augen der "goldene Zwilling". Derjenige, der überall Erfolge feiert, beliebt ist, viele Freunde hat. Im Laufe der Geschichte finden wir jedoch heraus, dass Ethan genau das Gegenteil denkt. Er sieht in Jack den "goldenen Sohn" und hat das Gefühl, dass er eher eine Enttäuschung ist. Ich fand dieses Verhältnis sehr gut beschrieben, da sichtbar wurde, wie falsch beide lagen und wie ähnlich sie aber auch voneinander dachten. Jacks Familie ist im allgemeinen extrem sympathisch und ich mochte, dass auch die Grossmutter eine Rolle spielte und die Familie so involviert war in der ganzen Geschichte. 

Der Twitterkrieg war eine clevere Art und Weise, um die beiden Charaktere miteinander in Kontakt zu treten. Viele Marken und Ketten haben mittlerweile Social Media Kanäle, auf denen sie direkt mit ihren Kund*innen interagieren und sich teilweise auch über andere Marken lustig machen. Darum war dieser Twitterkrieg auch sehr glaubwürdig. Ich mochte auch das Element der anonymen Chat App. Dadurch unterhielten sich Pepper und Jack schlussendlich auf drei verschiedenen Kanälen, auch wenn sie das selber nicht wussten und als Leser*in fand ich es teilweise recht witzig, die Gedanken hinter ihren Nachrichten zu sehen. 

Alles in allem fand ich "Tweet Cute" sehr gut. Es ist eine Feel Good Story, die mich oft zum schmunzeln brachte und bei der ich mitfieberte. Die Charakteren waren sympathisch und wer Enemies to Lovers Geschichten mag, wird hier definitiv glücklich sein. Ich liebte ausserdem, dass Essen solch eine grosse Rolle spielte. Kleiner Tipp: Nicht lesen, wenn man hungrig ist, denn die Gerichte, die hier teils beschrieben werden, klingen viel zu lecker. 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen