Dienstag, 24. November 2020

The Love Hypothesis von Laura Steven - Review


"We did this. We pushed her away. But when the only way to bring her back is to round off our edges, to turn down our volume... is that really friendship at all?" - Laura Steven

Zum Buch

Titel: The Love Hypothesis

Autorin: Laura Steven

Verlag: Electric Monkey

Umfang: 296 Seiten (Paperback)

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Inhalt

Physik-Genie Caro Kerber-Murphy weiss, dass sie klug ist. Mit perfekten Noten und einem bereits gesicherten College Stipendium, übertrifft sie sogar die kolossalen Erwartungen ihrer beiden Väter. Aber da gibt es einen Text, den sie nie richtig geschafft hat: Liebe. Und als Caro in einem besonders verzweifelten Moment einen (fragwürdigen) wissenschaftlichen Durchbruch entdeckt, der verspricht, dich unwiderstehlich zu machen, fragt sie sich, ob das vielleicht die Antwort auf ihre Sorgen sein könnte. Was als nächstes passiert, verändert alles, was Caro über Chemie zu wissen glaubte - im Labor und in der Liebe.

Mag sie ihr ewiger Crush Haruki tatsächlich wegen ihrer Persönlichkeit? Sind ihre Gefühle für ihre beste Freundin eine Nebenwirkung? 

Meine Meinung

Spoiler-Warnung!

Laura Steven ist eine der witzigsten Autorinnen, die ich kenne. Ihre Bücher "The Exact Opposite of Okay" und "A Girl Called Shameless" gehören zu meinen liebsten YA-Geschichten - und "The Love Hypothesis" ist da keine Ausnahme. 

Mit ihrem witzigen und unterhaltsamen Schreibstil zieht Steven einen in ihre Story. Und dann bleibt man wegen den Charakteren. Das Buch ist gefüllt mit witzigen Einzeilern und kleinen Bemerkungen, die ihm Charme und Witz verleihen. Kaum eine Seite vergeht, ohne dass einen die Autorin zum Schmunzeln bringt. Der Schreibstil sorgt auch dafür, dass sich das Buch sehr schnell lesen lässt und man regelrecht durch die Geschichte fliegt.

Die Charakteren wirkten alle sehr dreidimensional. Caro, die Protagonistin, hat viele Selbstzweifel. Denn während sie weiss, dass sie klug ist, glaubt sie, dass ihr fehlender Erfolg in der Liebe daherkommt, dass sie nicht schön genug ist. Dementsprechend hat sie genau 0.0 Prozent Selbstvertrauen und in einem besonders schlechten Moment bestellt sie sich im Internet Pillen, die versprechen, einen unwiderstehlich zu machen. Und sie wirken. Plötzlich drehen sich alle nach ihr um, sie wird überhäuft von möglichen Prom-Dates und ihr Crush, Haruki, nimmt sie endlich wahr. Eigentlich ist also alles super. Langsam steigt ihr Selbstwertgefühl und anfangs kann sie ihre Bedenken und das schlechte Gewissen noch ziemlich gut ignorieren. Doch mit der Zeit stellt sie ihr Handeln immer mehr in Frage. 

Es war spannend, Caro beim wachsen zuzuschauen. Von der unsicheren Caro des Anfangs über das plötzliche Selbstvertrauen, dass aber nur dank der Pillen entstand, bis hin zur Caro des Endes, als sie endlich realisiert, dass sie die Pillen gar nicht braucht. Zeitweise hatte ich grosse Probleme mit ihrem Handeln, doch dadurch, dass Steven genau dieses Aktionen sehr ausführlich behandelte und aufzeigte, wie falsch sie waren, wendete sich das Ganze für mich wieder zum Guten. Das Thema Konsens wurde auf eine interessante Weise thematisiert.

Zwei Charakteren, die ich absolut liebte, waren Caros Väter. Dad und Vati waren komplette Gegensätze und funktionierten trotzdem perfekt zusammen. Besonders Vati war definitiv der witzigste Charakter im ganzen Buch. Mit seinen seltsamen Sätzen und vielen Streichen wuchs er mir richtig ans Herz. Dass Steven Caros Eltern aktiv in die Geschichte einband, fand ich toll, da ich immer gerne über Familien und ihre Dynamiken lese. Da Caro als junges Kind adoptiert wurde, gab es auch eine Hintergrundgeschichte, die man als Leser*in gemeinsam mit Caro entdecken konnte. Die Beziehung zwischen ihr und ihren Vätern war für mich eines der Highlights der Geschichte.

Haruki war der perfekte Love Interest. Während ich mich auf den ersten paar Seiten noch fragte, was Caro denn nun so toll an ihm fand, entwickelte er sich nach und nach von einem flachen zu einem sehr runden Charakter mit Interessen, Gefühlen und Emotionen. Es war interessant, ihn langsam kennen zu lernen und vor allem gegen Ende schoss ich ihn sehr ins Herz. 

Caros beste Freundinnen, Gabriela und Keiko, spielten auch eine grosse Rolle. Denn auch auf dem Thema Freundschaft lag ein grosser Fokus. Für mich war das sehr spannend, weil ich selber auch schon in Dreiergrüppchen befreundet war und deshalb die möglichen Schwierigkeiten, die das mit sich bringen kann, kenne. Es wurde bald klar, dass die Freundschaft, so wie sie existierte, nicht mehr funktionierte. Und während das die Charakteren definitiv belastete und traurig machte, gingen sie trotzdem relativ erwachsen damit um und zogen die richtigen Schlüsse daraus. Ich fand es schön, zeigte Steven, wie schwierig so eine "Freundschafts-Trennung" sein kann, ohne dass es einen riesigen Streit oder viel Drama gab. Manchmal wachsen Leute nicht gleich schnell oder in unterschiedliche Richtungen und das ist okay. Es bedeutet nicht, dass einem die andere Person egal wird, doch vielleicht tut man sich dann einfach nicht mehr so gut. 

Und zu guter Letzt zur grossen Liebesstory: Wie das Cover mit seinen Regenbogenfarben andeutet, handelt es sich bei diesem Buch auch um eine queere Story. Zum einen sind da natürlich Caros Väter, doch auch Caro selbst erlebt ein queere Liebesgeschichte und die fand ich besonders gut, weil sie sehr sorgfältig und langsam aufgebaut wurde und es immer schön ist, wenn man mit einem Charakter zusammen erkennen kann, wie aus einer Freundschaft plötzlich mehr wird. Caro realisiert gegen Ende des Buches, dass sie bisexuell ist und es gibt ein paar Sätze dazu, die mich sehr berührten und die ich am Ende des Posts noch zitieren werde.

Einziger Kritikpunkt für mich war eine Szene relativ am Anfang. Als Caro zum ersten Mal die Pillen nimmt, entscheidet sie sich gleich für eine doppelte Dosis, was zu einer Katastrophe führt, die einerseits sehr witzig zu lesen war, für mich aber ein bisschen zu over the top wirkte. Die Szene passte für mich nicht komplett ins Buch und obwohl sie sehr lustig war, hätte ich sie vielleicht ein wenig abgeändert. Aber alles in allem gefiel mir das Buch trotzdem gut genug für eine fünf Sterne Bewertung!

Ein weiteres kleines Detail, über das ich mich sehr freute und das für Leser*innen der ersten zwei Bücher Stevens toll ist: Izzy, die Protagonistin von "The Exact Opposite" und "A Girl Called" hat eine winzige Cameo im Buch!!!

What I do know is that I want to be with her. And I wanted to be with Haruki too. A girl and a guy. Bisexual.
It seems like too simple a word for how I feel about Keiko, or about Haruki, or about myself. But it`s a start.

My stomach roils with jealousy. I`ve never felt like this about Keiko`s love life before, and maybe that`s because she`s never properly dated anyone, or maybe my feelings are only shifting now, or maybe it`s that my jealousy was misplaced all along - I thought I was jealous of Keiko being able to get whoever she wanted, when really I was jealous of the girls she was with. I just didn`t know how to admit it to myself. 

It`s intoxicating. She`s intoxicating. Being with her... it ignites something in me. But I don`t know whether I idolize her or covet her. Whether I want to be her, or be like her, or be with her - or whether it`s all of those things at once. 



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