Donnerstag, 3. Januar 2019

Autoboyography by Christina Lauren - Review


“I don’t actually care if you break my heart, Sebastian. I went into this knowing it could happen and I gave it to you anyway. But I don’t want you to break your own. You have so much space in your heart for your church, but does it have space for you?” - Christina Lauren


Ich hoffe ihr seid alle gut ins neue Jahr gerutscht, habt schön gefeiert und seid jetzt wieder voll fit und bereit für die nächsten zwölf Monate. Ich möchte das Jahr auf meinem Blog dieses Mal nicht mit einem typischen Post über gute Vorsätze oder meine Pläne beginnen sondern so wie es am besten hierhin passt: Mit einer Buchrezension. "Autoboyography" vom Autorinnenduo Christina Lauren habe ich kurz vor dem Jahreswechsel gelesen und heute möchte ich meine Gedanken dazu mit euch teilen.

Zum Buch

Titel: Autoboyography

Autorin: Christina Lauren

Verlag: Simon & Schuster

Umfang: 410 Seiten (Taschenbuch)

Inhalt

Vor drei Jahren ist Tanner Scott`s Familie von Kalifornien nach Utah gezogen, was dazu führte, dass der bisexuelle Teenager wieder closeted (nicht öffentlich bisexuell) zu leben begann. Jetzt trennt ihn nur noch ein Semester in dem konservativen kleinen Städtchen in Utah von der Freiheit, die mit dem College kommt und er plant die Zeit möglichst schnell hinter sich zu bringen.

Aber als seine beste Freundin Autumn ihn dazu bringt, einen Kurs zu belegen, dessen Ziel es ist, innerhalb von 4 Monaten ein Buch zu schreiben, steht seine Welt plötzlich Kopf. Denn der Mentor in diesem Kurs ist Sebastian Brother - ehemaliger Teilnehmer des Kurses, mittlerweile veröffentlichter Autor und Mormone (wie fast alle Leute in dieser Stadt). Tanner verliebt sich Hals über Kopf in ihn aber die strenge Kirche und eine Beziehung zwischen zwei Jungen passen nicht wirklich zusammen.

Meine Meinung

Ich habe bisher eher selten Bücher mit bisexuellen Protagonisten gelesen, was dieses Buch für mich sehr interessant machte. Zwar spielt die Bisexualität nicht wirklich eine riesige Rolle, doch an manchen Stellen spricht Tanner trotzdem davon, wie es nervt, wenn Leute denken, dass Bisexuelle sich einfach nicht entscheiden wollen oder dass das Ganze bloss eine Phase sei. Ausserdem habe ich bisher eher selten Bücher gelesen, in denen das Thema der Kirche eine grosse Rolle spielte und das war hier definitiv der Fall. Es war wirklich schwer zu sehen, wiesehr Sebastian sich wegen der Meinung der Kirche quält aber trotzdem haben es die Autorinnen geschafft, die Kirche nicht einfach nur als schrecklich und schlecht darzustellen. Es wurden auch die guten Seiten gezeigt. Es wurde gezeigt, wie die Mitglieder der Kirche einander helfen. Es wurde gezeigt, wie sie zusammen tolle Projekte verwirklichen. Aber es wurde halt eben auch gezeigt, wie ein Junge, der homosexuell ist, völlig daran verzweifelt, dass er nicht "normal" (laut seiner Kirche) sein kann und grosse Angst davor hat, was passieren würde, wenn er sich öffentlich zu seiner Sexualität bekennen würde.

"Autoboyography" behandelt aber auch noch ein paar andere Themen. Zum einen sicher Freundschaft, denn Tanner und seine beste Freundin Autumn durchleben in der Geschichte auch so einiges, was nicht immer einfach und gut ist. Ich fand es toll mal ein YA Buch zu lesen, in dem es eine Freundschaft zwischen einem Mädchen und einem Jungen gab, aus der keine Beziehung entstand. Zwar geschah einmal etwas, was mir persönlich nicht wirklich gefiel und was das Ganze auch ein bisschen "zerstörte" aber andererseits ist eine unperfekte Freundschaft echter als eine perfekte. Ein weiteres wichtiges Thema war die Familie. Tanner lebt in einer sehr offenen und liebevollen Familie, die komplett hinter ihm steht und ihn stets unterstützt. Seine Eltern geben sich sehr viel Mühe, ihm zu zeigen, dass sie ihn immer lieben werden und auch wenn sie es dabei manchmal ein wenig übertreiben, fand ich sie sehr sympathisch. Im starken Kontrast dazu steht Sebastians Familie, die zwar manchmal "perfekt" wirken kann, es aber eben nicht ist. Seine Familie ist extrem religiös und obwohl er es auch ist, führt gerade die Religion dazu, dass das Verhältnis immer schwieriger wird.

Die Charakteren in diesem Buch mochte ich sehr. Besonders Tanner und Sebastian haben mir gut gefallen aber auch Autumn war auf ihre Art toll und die Familie von Tanner sowieso auch. Ich denke, manche Dinge hätte man sicher anders und vielleicht sogar besser machen können aber im Grossen und Ganzen hat mir das Buch genug gefallen, um fünf Sterne zu kriegen, was doch auch etwas bedeutet. (+ das Cover?! Es ist perfekt!)

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