“You know what friendship means? It means sharing the burden. You didn't have to carry it all by yourself.” - Josh Sundquist
Zum Buch
Titel: Love and First Sight
Autor: Josh Sundquist
Verlag: Little, Brown Books for Young Readers
Umfang: 304 Seiten (Taschenbuch)
Inhalt
Will ist seit seiner Geburt blind und als er an eine neue Schule kommt, muss er sich erst einmal an die vielen Herausforderungen gewöhnen, denn bis anhin besuchte er stets eine Schule für Blinde. Doch schnell lernt er Freunde kennen und verliebt sich sogar ein wenig in die schüchterne Cecily. Als Will die Chance kriegt an einer experimentiellen Operation teilzunehmen, die ihm sein Augenlicht zurückgeben könnte, beginnt ein schwerer Weg, denn Sehen muss er zuerst lernen. Und als er Cecily schliesslich sieht, merkt er, dass sie völlig anders aussieht, als seine Freunde sie für ihn beschrieben haben. Und dass sie die gängigen Schönheitsideale nicht erfüllt. Aber ist es wirklich wichtig, wie Cecily aussieht?
Meine Meinung
Es war extrem interessant, ein Buch aus der Perspektive einer blinden Person zu lesen. Allgemein gibt es sehr wenige (bekannte) Bücher, in denen Protagonisten eine Behinderung haben. Will sprach in dem Buch Dinge an, die ich mir so noch nie überlegt habe und die mich wirklich zum Nachdenken anregten. Zum Beispiel ist er anfangs total überfordert von der Menge an Informationen, mit denen sein Hirn geflutet wird, weil die Sehnerven sogar bei totaler Dunkelheit Informationen weitersenden. Das habe ich mir so noch nie überlegt, denn für mich ist es, wenn ich in einem dunklen Raum die Augen geschlossen habe einfach dunkel. Dass dabei trotzdem immer noch ein reger Austausch zwischen meinen Sehnerven und dem Gehirn stattfindet, war mir so nie direkt bewusst.
Ausserdem fand ich es unheimlich spannend, zu lesen, wie Will das Sehen erlernt. Er muss nochmals von vorne anfangen. Farben, Formen, Perspektiven - all das sind Konzepte, die ihm fremd sind und die viel Übung und Konzentration erfordern. Auch das war für mich sehr überraschend, weil ich irgendwie erwartet habe, dass er nach seiner Operation einfach so perfekt sehen könnte. Dass das nicht möglich ist, wurde mir erst durch die Geschichte klar.
Die Charakteren von "Love and First Sight" fand ich sehr sympathisch. Ich mochte Will sehr gerne und fand es toll, dass seine emotionalen Ups und Downs gezeigt wurden und dass er nicht immer alles nur toll fand. Aber auch seine Freunde gefielen mir sehr gut. Ich liebe es sowieso, wenn in einem Buch Freundesgruppen mit mehreren Mitgliedern vorkommen, die alle ihre ganz eigene Persönlichkeit haben und das war hier der Fall. Zwar waren meiner Meinung nach nicht alle gleich gut ausgearbeitet aber trotzdem hatte ich gegen Ende das Gefühl, sie alle mehr oder weniger zu kennen, was ich sehr schätzte.
Den Handlungsstrang mit Cecily konnte ich mir anfangs nicht so ganz vorstellen, weil ich nicht wusste, was an Cecilys Aussehen so speziell sein soll, doch bald einmal wurde es mir klarer und ich fand es interessant Wills Reaktion mitzuverfolgen. Auch hier wurde mir wieder klar, dass ich mir noch nie überlegt habe, dass Blinde Menschen gar nicht nach ihrem Aussehen beurteilen können. Was dann auch zu einigen Überlegungen von Will führen, die mir sehr gut gefallen haben (zum Beispiel zum Thema Rassismus).
Alles in allem hat mir "Love and First Sight" sehr gut gefallen und ich habe ihm auf Goodreads fünf Sterne gegeben.
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