Dienstag, 1. September 2020

Wonder von R.J. Palacio - Review

"The things we do outlast our mortality. The things we do are like monuments that people build to honor heroes after they`ve died. They`re like the pyramids that the Egyptians built to honor the pharaohs. Only instead of being made of stone, they`re made out of the memories people have of you." - R.J. Palacio

 

Zum Buch

Titel: Wonder

Autorin: R.J. Palacio

Verlag: Alfred A. Knopf

Umfang: 315 Seiten (Hardcover)

Inhalt

"Wonder" erzählt die August Pullmans Geschichte. Der Zehnjährige wurde mit einem genetischen Defekt geboren, wodurch sein Gesicht und Kopf sehr stark anders aussehen. Bisher unterrichtete ihn seine Mutter zuhause, doch nun muss er zum ersten Mal in seinem Leben in eine normale Schule voller fremder Kinder gehen.

Meine Meinung

«Wonder» ist ein ziemlich bekanntes Buch, welches mittlerweile auch verfilmt wurde und das zurecht. Ich habe die Geschichte innert eines Tages gelesen und fand sie wirklich sehr berührend und unterhaltsam.

Erzählt wird in «Wonder» die Geschichte von Auggie, einem zehnjährigen Jungen. Auggie ist mit einem Gendefekt geboren worden, der zu starken Veränderungen seiner Kopfform und seines Gesichtes führte. Trotz zahlreichen Operationen sieht er nicht «normal» aus und wird tagtäglich angestarrt, ausgelacht, beleidigt. Bisher wurde er zuhause unterrichtet, um ihn vor den Bosheiten anderer Kinder möglichst gut zu schützen, doch nun soll er ab dem neuen Schuljahr eine ganz normale Schule besuchen.

Auggies Geschichte wird aus mehreren unterschiedlichen Perspektiven erzählt. Aus seiner eigenen, aber zum Beispiel auch aus Olivias, seiner Schwester, oder aus Jacks, einer seiner Freunde. Dadurch kriegt man als Leser*in Einblicke in die Gedankenwelt der verschiedenen Charakteren, was hilft, um ihr Handeln besser nachvollziehen und verstehen zu können.

Es gibt viele tolle Persönlichkeiten in «Wonder». Allen voran natürlich Auggie, der sehr viel über sich ergehen lassen muss und trotzdem den Mut nicht aufgibt. Er ist ein Charakter der aufzeigt, dass man auch einmal schlechte Tage oder Wochen haben kann, mit einem guten Support System aber trotzdem weit kommen kann. Aber es gibt auch tolle Kinder, die sich mit ihm anfreunden und damit offener sind als so mancher Erwachsener, wunderbare Lehrpersonen, die sich wirklich für ihre Schüler*innen einsetzen und natürlich auch die Mitglieder von Auggies Familie.

Besonders spannend fand ich, dass der Fokus auf mehrere Unterthemen unterteilt wurde. Natürlich stand im Mittelpunkt Auggies Geschichte, sein Weg in der Schule und seine Gefühle. Ein weiteres Thema war aber auch die Familiendynamik, die durch ein Kind, welches sehr oft medizinische Unterstützung braucht, stark beeinflusst wird. Als Leser*in bekommt man mit, wie Olivia mit ihren Emotionen kämpft. Sie fühlt sich manchmal zu stark vernachlässigt und alleine gelassen, gerade von ihrer Mutter und jetzt in ihrer Teenagerzeit bricht das alles aus ihr raus. Gleichzeitig liebt sie Auggie abgöttisch und möchte ihn vor der ganzen Welt beschützen.

Auch die Dynamiken der Grundschule werden thematisiert. So stellt sich zum Beispiel heraus, dass eines der Kinder, die von der Schulleitung ausgewählt wurden, um Auggie den Einstieg ins Schulleben zu erleichtern, eigentlich sehr falsch ist und sich immer nur vor Erwachsenen nett aufführt, die anderen Kinder aber teilweise ganz schrecklich behandelt. Und als sich Jack endgültig zu Auggie bekennt, führt das zu einem regelrechten «Krieg» innerhalb des Jahrgangs. Es gibt die Kinder, die zu ihm halten, solche die neutral sind und nochmals andere, die ihn von nun an komplett ignorieren. All das war interessant zu lesen.

Das Buch hat eine sehr deutliche Message: Man soll ein wenig netter sein als nötig, um die Welt zu einem besseren Ort zu machen. Diese Nachricht wird innerhalb der Geschichte unverhohlen und ganz unkompliziert mitgeteilt. Das diese Message gut ist, daran gibt es wohl keinen Zweifel. Aber auch die Art wie sie mitgeteilt wird, hat mir gefallen. Es gibt nämlich in der Geschichte einen Lehrer, der für jeden Monat ein Motto auswählt und die meisten dieser Mottos haben irgendetwas mit Gütigkeit zu tun. So hat es die Autorin geschafft, ihre Message Wort für Wort im Buch zu integrieren, ohne dass es irgendwie billig oder zu einfach wirkt.

Alles in allem hat mir «Wonder» sehr gut gefallen und es ist ein wirklich berührendes Buch, dem ich auf Goodreads 5 von 5 Sternen gegeben habe.

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