Montag, 13. April 2020

Harley in the Sky von Akemi Dawn Bowman - Review


“I don't want to be perfect. I want to be vulnerable and messy and free and wild. I want to experience all the crooked edges in the world, and make mistakes, and grow from them. I want twisty roads and dark corners and big, wide bends." - Akemi Dawn Bowman


Zum Buch

Titel: Harley in the Sky

Autorin: Akemi Dawn Bowman

Verlag: Ink Road

Umfang: 384 Seiten (Taschenbuch)

Inhalt

Harley Milanos grösster Traum war schon immer, Trapezartistin zu werden. Ihre Eltern sind die Besitzer eines berühmten Zirkus in Las Vegas und sie verbringt fast jede Nacht in dem grossen Zelt und schaut ihrer Lieblingskünstlerin beim Performen zu. Dabei wünscht sie sich nichts sehnlicher, als selber eines Tages da oben zu sein.

Nach einem riesigen Streit mit ihren Eltern, die von ihr verlangen, dass sie zur Schule geht, anstatt zu trainieren, rennt Harley von zuhause weg, betrügt ihre Familie und schliess sich dem Konkurrenten, einem reisenden Zirkus, an. Dort lernt sie die Zirkuswelt noch einmal auf eine neue Weise kennen, sieht sowohl die schöne als auch die brutale Seite des Geschäfts und findet einen neuen Platz für sich. Aber gleichzeitig muss Harley auch mit ihrer Vergangenheit und dem Betrug ihrer Familie zurechtkommen - und mit den Leuten, die sie verletzt hat, um ihren Träumen zu folgen.

Meine Meinung

Ich mag die Bücher von Bowman sehr gerne. "Starfish" und "Summer Bird Blue" waren beide super und ich habe mich auf "Harley in the Sky" gefreut. Ganz so sehr überzeugen wie die beiden anderen konnte es mich aber leider nicht.

Der Hauptgrund dafür waren die Charakteren, mit denen ich nicht so richtig warm werden konnte. Die Hauptfigur, Harley, ist eine sehr ehrgeizige junge Trapezartistin, die davon träumt, ihr Hobby zum Beruf zu machen. Sie möchte unbedingt im Zirkus auftreten - aber ihre Eltern sind davon weniger überzeugt. Sie wollen, dass sie weiterhin zur Schule geht und einen guten Abschluss macht. Das Buch beginnt damit, dass Harley und ihre Eltern darüber streiten und zwar weder zum ersten noch zum letzten Mal.

Bowmans Charaktere sind eigentlich nie einfach nur sympathisch aber normalerweise kann ich die Gründe für ihr Verhalten sehr viel besser nachvollziehen als bei Harley. Während ich verstehen konnte, wie wichtig ihr der Zirkus und ihr Traum waren, konnte sie gleichzeitig unheimlich egoistisch sein. Sie tendiert dazu alles um sich herum zu vergessen und während Ehrgeiz wichtig und gut ist, treibt es Harley definitiv zu weit. Dadurch dass sie auf mich so unsympathisch gewirkt hat, konnte ich auch nicht mehr richtig mit ihr mitfiebern. Mir war zwar nicht komplett egal, was mit ihr passiert - wirklich wichtig war sie mir aber trotzdem nicht.

Auch die Eltern von Harley mochte ich nicht besonders. Natürlich war das auch die Absicht des Buches aber ich hätte manchmal echt verzweifeln können, weil die Leute in dieser Geschichte einfach gar nicht miteinander kommunizierten. Es gab so viele Geheimnisse und verborgene Gefühle und Emotionen, dass es mir als Leserin ab irgendeinem Punkt einfach ein bisschen zu blöd wurde.

Ich glaube im Allgemeinen ist das wirklich mein grösster Kritikpunkt. Charaktere müssen definitiv nicht stets nett und liebenswürdig sein aber man sollte sie doch irgendwie noch genügend verstehen können, was hier für mich nicht mehr der Fall war.

Was mir hingegen sehr gut gefallen hat, ist, wie die Autorin zeigte, dass Harley mit ihrer Herkunft struggelt. Harley hat sowohl japanische als auch chinesische, italienische und irische Vorfahren und sie hat nie so recht das Gefühl, irgendwo richtig dazu zu gehören. Das wurde sehr schön gezeigt.

Auch die Sprache im Buch hat mir gut gefallen. Bowman hat es geschafft, den Leser*innen die Magie des Zirkus näher zu bringen. An gewissen Stellen hatte ich selber plötzlich Lust zu trainieren und Trapezartistin zu werden und in einem Wohnwagen durch die Staaten zu ziehen, ohne festen Wohnort aber mit einer Truppe von gleichgesinnten Menschen. Das ist die grosse Stärke dieses Buches, denn immerhin kann man so verstehen, weshalb Harley den Zirkus so sehr liebt - und ein Stück weit auch, weshalb sie darum so handelt, wie sie es tut.

Familie und Freundschaft sind die grossen Themen in diesem Buch, nebst harter Arbeit und auch Liebe. All diese Themen nehmen ungefähr gleich viel Platz ein und ich habe dem Buch auf Goodreads drei von fünf Sternen gegeben. Denn auch wenn die Charakteren mich nicht mitreissen konnten, war es doch ein schönes Buch.

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