Samstag, 25. April 2020

The Lady`s Guide to Petticoats and Piracy von Mackenzi Lee - Review


“You deserve to be here. You deserve to exist. You deserve to take up space in this world of men.” - Mackenzi Lee


Zum Buch

Titel: The Lady`s Guide to Petticoats und Piracy

Autorin: Mackenzi Lee

Verlag: Katherine Tegen Books

Umfang: 450 Seiten (Hardcover)

Inhalt

Ein Jahr nach der ereignisreichen Tour Europas mit ihrem Bruder Monty ist Felicity Montague zurück in England mit zwei Zielen: Einen Heiratsantrag in Edinburgh meiden und endlich Medizin zu studieren. Aber ihre Intelligenz und Leidenschaft werden nie genug sein, um in diese Männerwelt zu gelangen.

Aber dann eröffnet sich eine Möglichkeit. Ein Arzt, eines ihrer Idole, heiratet eine ehemalige Freundin Felicitys in Deutschland. Felicity glaubt, dass dieser Mann ihre Zukunft verändern könnte, wenn sie ihn nur träfe. Aber sie hat kein Geld, um den Trip in Angriff zu nehmen. Glücklicherweise gibt es da aber eine mysteriöse junge Frau, die anbietet, Felicity mitzunehmen, solange sie sich im Gegenzug als ihr Hausmädchen ausgeben darf.

Obwohl sie ihr nicht wirklich vertraut, nimmt Felicity das Angebot an, aber als klar wird, was hinter den Interessen der jungen Frau steckt, wird aus ihrer Reise ein gefährliches Abenteuer, welches sie von Deutschland über Zürich bis zu den geheimnisvollen Weiten des Atlantiks führt.

Meine Meinung

Dieses Buch ist der zweite Teil einer Trilogie, die mit der Geschichte "The Gentleman`s Guide to Vice and Virtue" beginnt. Das erste Buch hat mir unglaublich gut gefallen. Es erzählt die Geschichte einer wilden Tour Europas, basiert lose auf geschichtlichen Ereignissen und erzählt eine LGBTQ+ Geschichte des 18. Jahrhunderts. Dementsprechend habe ich mich sehr auf diesen zweiten Teil gefreut - und wurde nicht enttäuscht.

In "The Lady`s Guide" ist Felicity Montague die Protagonistin aber auch Monty und Percy spielen wieder ihre Rollen, was mich sehr gefreut hat, da ich mich, wie wahrscheinlich jede*r Leser*in, ein bisschen in die beiden verliebt habe. Felicity ist eine starke junge Frau mit einer grossen Leidenschaft für die Wissenschaft, besonders die Medizin. Sie möchte kein einfaches Leben als Bäckersfrau führen, sondern studieren und Ärztin werden - ein Traum, der ihr als Frau verwehrt wird. Aber wo ein Wille ist, ist auch ein Weg und so kämpft sie um ihren Platz in der Welt und gibt nicht so schnell auf. Es war sehr erfrischend eine solch starke Frauenrolle in einer historischen Geschichte zu sehen. Ich bin es leid, dass in Geschichtsbüchern oft so getan wird, als hätte es früher entweder gar keine Frauen* gegeben oder als hätten diese sich stets mit einem häuslichen Leben zufrieden gegeben, denn während es sicher viele solcher Fälle gab, bin ich überzeugt davon, dass es auch damals schon viele Frauen* gab, die für mehr Freiheit und Gleichheit gekämpft haben. Felicity ist darum für mich ein wunderbarer Charakter. Sie ist stark und ein wenig stur, hat einen grossen Willen und ist intelligent. Aber manchmal schleicht sich auch bei ihr die Unsicherheit ein. Manchmal ist sie sich doch nicht so sicher, ob sie denn einen Platz in der Medizin überhaupt verdient hat. Und das macht sie sehr menschlich und umso besser.

Auch die anderen Charakteren in diesem zweiten Band haben mir gut gefallen. Monty und Percy waren bezaubernd wie immer, Scipio, ein weiterer Charakter, den man aus dem ersten Teil kennt, taucht auch wieder auf und dann gab es da natürlich noch zwei neue wichtige Charakteren: Sim und Johanna. Sim ist die mysteriöse junge Frau, die mit Felicity nach Deutschland fährt. Auch sie hat eine spannende eigene Geschichte, von der ich aber nicht zu viel verraten möchte, um nichts zu spoilern. Und Johanna ist genauso wie Felicity von den Naturwissenschaften begeistert und war für mich ein besonders toller Charakter, weil sie etwas vereinte, was oft strikt getrennt wird: Sie liebt nämlich einerseits schöne Kleider und viele Dinge, die oft nur Frauen* zugeschrieben werden, ist aber gleichzeitig interessiert an Forschung und ist, wie Felicity, unglaublich klug und mutig. Lee hat es geschafft in diesem Roman drei Frauenfiguren zu schaffen, die allesamt sehr unterschiedlich sind, ihre Stärken und Schwächen haben und richtig badass auftreten.

Die Geschichte war auch im zweiten Teil wieder von einer Reise geprägt. Und auch hier wurde es immer mal wieder sehr gefährlich und spannend. Die Charaktere mussten clever agieren, um sich immer wieder aus dem Schlamassel zu ziehen und es gab auch das ein oder andere Mal Stellen und Twists, die ich nicht erwartet hätte.

Das Buch lässt sich sehr schnell lesen und macht durchgehend Spass. Es ist erneut eine Geschichte, die im 18. Jahrhundert spielt und Themen wie Feminismus, LGBTQ+, Rassismus und sogar ein wenig Umwelt- bzw. Artenschutz kommen darin vor, was "The Lady`s Guide" in meinen Augen ein absolutes Must-Read macht!


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