"Sometimes I don`t know what to say, and it never feels like it`s okay to not know." - Sarah Gailey
Zum Buch
Titel: When We Were Magic
Autor*in: Sarah Gailey
Verlag: Simon Pulse
Umfang: 352 Seiten (Hardcover)
Inhalt
Alexis ist eine Hexe, genauso wie ihre fünf besten Freundinnen. Sie alle haben magische Fähigkeiten. Auf einer Party nach der Prom geschieht dann das Undenkbare: Alexis tötet unabsichtlich einen Klassenkameraden mit ihrer Magie. Sie und ihre Freundinnen versuchen alles, um die Leiche verschwinden zu lassen und Josh wieder lebendig zu machen, doch schon bald gleitet ihnen die Kontrolle aus den Händen. Nun hat Alexis nicht mehr nur das Problem, in ihre beste Freundin verliebt, sondern auch noch verantwortlich für einen Toten zu sein.
Meine Meinung
Sarah Gailey führt uns in "When We Were Magic" in die Welt einer Freundesgruppe, von der wohl jede*r träumt. Die sechs Hauptpersonen sind schon seit Jahren miteinander befreundet und gehen zusammen durch dick und dünn. Oder in diesem Falle durch Mord. Als Alexis nämlich am Abend der Prom unabsichtlich Josh, einen Typen aus ihrem Jahrgang, tötet, müssen die sechs Hexen all ihre Kräfte zusammenlegen, um das Geschehene verschwinden zu lassen.
Ich fand es toll, dass man als Leser*in sofort in der Geschichte landete. Es gab keine langweilige Einführung. Es begann direkt mit Joshs explodiertem Penis und seinem davon rührenden Tod. Die Todesursache ist gelinde gesagt unkonventionell. Und unkonventionell ist auch der Rest der Geschichte. Nachdem der Versuch, die Leiche mit Magie verschwinden zu lassen, nicht klappt, müssen die Protagonistinnen nämlich versuchen den Körper sonst irgendwie zu verstecken. Wir begleiten sie dabei.
Anfangs hatte ich etwas Angst, dass Gailey zu viele Charakteren eingeführt hätte und ich sie nicht auseinanderhalten könnte. Doch diese Angst stellte sich als irrational heraus, denn alle sechs Hexen haben sehr unterschiedliche Persönlichkeiten und sind leicht auseinander zu halten. Ich mochte es, wie unterschiedlich sie alle waren und wie gut sie trotzdem zusammen arbeiteten. Der starke Fokus auf Freundschaft gefiel mir sehr. Alexis, Maryam, Marcelina, Roya, Iris und Paulie würden füreinander durchs Feuer gehen und das hat man auch gemerkt. Ausserdem hatte jeder Charakter seine eigenen Probleme und Ziele und ich hatte nie das Gefühl, dass eine Person nur da war, um Alexis` Geschichte voranzutreiben.
Alexis` Mühe, die Liebe und Freundschaft der anderen anzunehmen und ihr Gefühl, stets eine Last zu sein, wurde gut dargestellt und beschrieben und ich kaufte ihr das Ganze ab. Es wurde auch die Kehrseite dieser Unsicherheit gezeigt und man merkte, wie sehr es die Freundinnen teilweise belastete.
Auch spannend fand ich die verschiedenen Arten von Magie, die die Hexen haben. Zwar gibt es manche Fähigkeiten, die sie alle haben, doch jede von ihnen hat auch ihre ganz eigenen Talente. Die Magie wurde sehr bildlich dargestellt und ich hatte oft klare Bilder vor mir und konnte die Szenen in meinem Kopf richtig gut mitverfolgen.
Während Joshs Tod und die Magie natürlich grosse Themen des Buches waren, hat Gailey auch Platz gefunden für vieles mehr. Neben den Freundschaften spielt auch Familie eine wichtige Rolle. Alexis` Väter und ihr Bruder kommen alle mehrmals vor und ich mochte die Einblicke in ihr Familienleben sehr gerne. Die Beziehung zu ihrem Bruder war gut geschrieben, da sie sich zwar ständig gegenseitig nervten, man aber trotzdem merkte, dass sie sich eigentlich lieben. Und Alexis` Väter waren ein tolles Beispiel für gute Eltern in einer YA Geschichte.
Ein weiteres Element der Geschichte ist queere Liebe und Identität. Es gibt eine Person im Buch, die ihre Geschlechteridentität hinterfragt, mehrere Charakter sind offen queer und die zentrale Liebesgeschichte ist eine lesbische Story. Allgemein ist das Buch sehr divers und spricht zum Beispiel auch an, was die Assoziation mit einem Mord für die verschiedenen Charakteren aufgrund von Rassismus für unterschiedliche Auswirkungen haben könnte.
Ich mochte das Buch im allgemeinen sehr gerne. Zu kritisieren habe ich eigentlich nur das Ende, das für mich ein wenig zu einfach schien. Die Auflösung des grossen Problems war für mich nicht so ganz glaubwürdig und ich hätte mir ein bisschen einen anderen Ausgang gewünscht. Ansonsten war die Geschichte aber wirklich sehr toll und ich habe dem Buch vier von fünf Sternen gegeben.
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