Sonntag, 6. Oktober 2019

Wayward Son von Rainbow Rowell - Review


“But it was a mistake thinking of that as an end. There is no end. Bad things happen, and then they stop, but they keep on wreaking havoc inside of people.” - Rainbow Rowell


Zum Buch

Titel: Wayward Son

Autorin: Rainbow Rowell

Verlag: Wednesday Books

Umfang: 356 Seiten (Hardcover)

Inhalt

Die Geschichte sollte eigentlich fertig sein. Simon Snow hat alles getan, was er tun musste. Er hat den Bösewicht besiegt. Den Krieg gewonnen. Und er hat sich sogar verliebt. Jetzt ist es Zeit für den tollen Teil, oder? Jetzt kommt das glückliche Ende...

Warum also schafft es Simon Snow nicht runter von der Couch?

Was er laut seiner besten Freundin braucht, ist ein Szenenwechsel. Er muss sich selber einfach in einem neuen Licht sehen. Und so enden Simon, Penny und Baz in einem Vintage Auto im Westen Amerikas. Was natürlich Ärger bedeutet. Und kann so ein Roadtrip wirklich alle Probleme beseitigen?

Meine Meinung

Ich habe mich selten so sehr auf ein Buch gefreut wie auf "Wayward Son" von Rainbow Rowell. Der erste Teil der Simon Snow Serie, "Carry On", ist eines meiner absoluten Lieblingsbücher und so war ich komplett aus dem Häuschen, als ich die Ankündigung für die Fortsetzung gesehen habe. Und was noch besser ist? Mittlerweile wurde sogar schon der dritte Teil "Any Way the Wind Blows" angekündigt und ich schwebe auf Wolke Sieben.

Aber zurück zu "Wayward Son": Eigentlich wollte ich mir das Buch erst gar nicht kaufen, weil ich wusste, dass ich es von einer Freundin hätte ausleihen können aber als ich am Montag dann an einem Bücherladen vorbeikam, konnte ich nicht widerstehen.


"Wayward Son" ist definitiv kürzer als "Carry On" und lässt sich sehr schnell lesen. Die Geschichte startet damit, dass Simon sich nicht mehr wirklich dazu aufraffen kann, sein Leben zu leben. Penny und Baz sind natürlich sehr besorgt um ihn und Penny denkt, dass ein Roadtrip durch Amerika sowohl Simon als auch Agatha, die mittlerweile dort lebt, helfen würde. Also fliegen die drei Freunde nach Amerika, wo ein irrwitziger Roadtrip beginnt, der natürlich so einige Gefahren mit sich bringt und nicht ganz so verläuft wie geplant.

Als Leser lernt man einige neue Charaktere kennen, von denen aber vor allem zwei wichtig sind. Ich kann mir gut vorstellen, dass beide auch im nächsten Teil eine Rolle spielen werden. Erzählt wird die Geschichte aus mehreren Perspektiven, was ich mochte, weil man dadurch einen besseren Einblick in die Geschehnisse bekam und die Einstellungen von allen Protagonisten kannte.

Mir hat gefallen, dass man durch Simons und Baz` Gedanken relativ viel über ihre Beziehung erfährt, wobei man verrückt werden könnte, weil die beiden einfach nie miteinander reden. Man merkt aber in diesem Buch sehr wie wichtig sie füreinander sind - es wird aber auch gezeigt, dass Liebe nicht immer einfach ist. Ihre komplizierten Gefühle haben sich echt angefühlt und ich habe stets mit ihnen mitgefiebert, weil ich mir einfach nur ein Happy End für die zwei erhoffte.

Auch gut fand ich Agathas Storyline. Sie ist nach Amerika gezogen, um der ganzen Welt der Magie zu entfliehen und ich finde es super, dass Rainbow nicht nur Charakteren zeigt, die die Magie über alles lieben. Agatha macht für mich die ganze Welt ein wenig echter und realistischer, weil es zeigt, dass es für manche Personen auch einfach nicht das Richtige sein muss. Allgemein fand ich toll, dass man in diesem zweiten Band mehr Einblicke in die Welt der Magier ausserhalb von Watford und Grossbritannien bekommt. Zwar habe ich unheimlich gern über den Schulalltag und die Magie in England gelesen - aber zu erfahren, wie das Ganze in Amerika funktioniert, war auch sehr spannend.

Ein weiterer Pluspunkt sind die gesellschaftskritischen Bemerkungen, die in "Wayward Son" doch ein wenig öfters vorkommen. Sehr oft schiesst Rowell gegen Amerikas Waffenpolitik (haha, pun intended). Aber auch kleine Sticheleien betreffend Rassismus und Homophobie kommen vor. Das finde ich sehr gut, weil es ein Buch ist, dass diese Themen zwar nicht vordergründig behandelt aber dadurch doch noch ein bisschen Stellung bezieht, was meiner Meinung nach sehr wichtig ist.

Was ich ein wenig schade fand, war die Art, wie Rowell mit Simons mentalen Problemen umging. Ich dachte, dass dieses Buch sehr vertieft auf Depressionen und Co. eingehen würde, das war aber nicht wirklich der Fall. Es fühlt sich ein bisschen an wie eine verpasste Chance. Ich hätte gerne etwas mehr Gespräche über seinen Zustand, vielleicht auch mal eine Therapiestunde, gehabt und dafür vielleicht ein bisschen weniger "Ein-Roadtrip-löst-das-Problem".

Auch ein bisschen vermisst habe ich die vielen witzigen Zaubersprüche. Natürlich kannte man schon einige aus Teil Eins aber ich habe gehofft, dass es auch in "Wayward Son" wieder viele neue geben würde, die genauso lustig sind. Was das Ganze aber wett macht, sind die unterschiedlichen magischen Kreaturen, die man in diesem Buch kennenlernt.

Ohne zu viel über den Plot zu verraten, möchte ich auch noch sagen, dass ich die Story spannend fand und auch nicht von Anfang an alles erraten konnte. Ich bin sehr gespannt, ob und wie das Thema im dritten Band aufgenommen wird.

Schlussendlich lässt sich wohl einfach sagen, dass ich es über alles liebte, wieder einmal über all meine Lieblingscharaktere zu lesen. Baz und Simon werden wohl für immer eines meiner absoluten Lieblingspaare sein und auch Penny ist und bleibt ein Favorit. Das Buch mag zwar ein bisschen weniger gut gewesen sein als "Carry On", konnte mich aber trotzdem überzeugen und verdient sich damit die fünf Sterne.

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