Nach Yamba führte mich meine Reise ins Mojosurf Camp in Spot X. Dort verbrachte ich fünf Tage auf dem Surfbrett, bevor es nach Sydney ging.
Das Mojosurf Camp in Spot X besteht aus mehreren Unterkünften und Gebäuden, die von allen genutzt werden. Entweder schläft man in einem Container oder in einem grossen Zelt. Ich wurde in einem Zelt untergebracht und fand das richtig cool. In meinem Zelt standen vier Betten und ein grosser Ventilator, weil es oft sehr heiss wurde. Man hatte zwar nicht wirklich viel Platz, brauchte das aber auch nicht, weil man sich sowieso fast durchgehend draussen aufhielt. Ich verbrachte fünf Tage im Surfcamp und hatte da die beste Zeit.
Man bekam immer am Abend den Zeitplan für den nächsten Tag. Ich hatte je zwei Surfsessions pro Tag, eine morgens und eine nachmittags. Je nachdem, wann die erste Stunde stattfand, musste ich morgens relativ früh aufstehen oder konnte ein wenig ausschlafen, wobei die frühste Stunde immer die beste war, weil dann die Wellen am besten waren. Nach dem Aufstehen gab es erstmal Frühstück und dann mussten wir uns alle Wetsuits und Rashvests anziehen, da das Wasser doch noch recht frisch war so früh morgens. Dann schnappten sich alle ein Surfbrett und wir gingen runter zum Strand. Das war immer richtig anstrengend, weil diese Bretter doch einiges wiegen. Am Strand angekommen gab es dann ein kleines Warmup und eine Theorielektion, bevor es endlich ins Wasser ging.
Am ersten Tag war das Ziel einfach nur es irgendwie auf das Brett zu schaffen. Selbst wenn man nur eine Sekunde stehen konnte, war das bereits ein Erfolg, denn anfangs ist es richtig schwierig die Balance zu finden. Wir waren die ersten beiden Tage nur ganz nahe am Strand unterwegs und nahmen nur die Wellen, die bereits gebrochen waren, da es deutlich einfacher ist diese zu erwischen. Die Surflehrer gaben uns Tipps und halfen uns auf die Wellen und dann musste man einfach versuchen, möglichst lange stehen zu bleiben.
Nach der Lektion ging es dann zurück ins Camp. Wir haben den restlichen Morgen meistens direkt neben unserem Zelt verbracht, weil es da Hängematten, Beanbags und ein kleines Café gab. Mittags gab es immer das selbe Essen: Wraps. Danach waren die Nachmittagssessions dran. Nach beziehungsweise vor diesen Sessions hätte es auch noch andere Aktivitäten gegeben. Zu denen ging ich aber nie, weil ich nach zweimal Surfen am Tag komplett fertig war und definitiv nicht mehr die Energie für etwas anderes hatte. Die Nachmittagssession war weniger betreut als die Morgenlektion. Sie diente mehr dem individuellen Üben. Man hatte jeweils ungefähr zwei Stunden Zeit im Wasser, um so viel wie möglich zu üben, konnte aber jederzeit zurück ins Camp, falls man müde wurde oder keine Lust mehr hatte.
Nach dem Abendessen gab es dann immer noch irgendein Abendprogramm, meistens hingen wir aber wieder bei den Hängematten rum. Es gab auch jeden Abend einen Booze-Shuttle, damit man in einem Dorf in der Nähe Alkohol kaufen konnte. Dieses Angebot wurde natürlich auch rege genutzt...
Nach den ersten beiden Tagen fingen wir dann an etwas weiter rauszugehen, um zu lernen auch die "Green Waves", also Wellen, die noch nicht gebrochen sind, zu erwischen. Das ist zwar deutlich schwieriger, macht aber auch viel mehr Spass, wenn man es dann schafft.
Am Ende meiner Zeit im Mojosurf Camp konnte ich die meisten Wellen, die ich nehmen wollte, erwischen und auch wirklich lange stehen bleiben. Natürlich bin ich noch extrem weit entfernt davon auch nur annähernd gut zu sein im Surfen aber es macht auf jeden Fall richtig viel Spass und ist etwas, was ich irgendwann wieder einmal machen will!
Nach meiner Zeit in Spot X bin ich dann weitergereist nach Sydney. Dazu musste ich einen Nachtbus nehmen, was ziemlich anstrengend war. In Sydney habe ich im Wake Up! Sydney Central gewohnt, was ein richtig gutes Hostel war. Am ersten Morgen habe ich gleich bei einer Walking Tour vom Hostel mitgemacht, die sehr gut war und dabei habe ich dann auch sehr viele nette Menschen kennengelernt, mit denen ich meine restliche Zeit in Sydney verbringen konnte.
An meinem zweiten Tag in Sydney habe ich die Stadt alleine ein wenig erkundigt. Ich bin planlos herumgelaufen und nachmittags ging ich mit einer Freundin aus dem Surfcamp ins Kino. Wir haben uns "Little Women" angeschaut, der übrigens sehr empfehlenswert ist!
An Tag Drei fuhr ich mit ein paar Freunden mit der Fähre zum Manly Beach. Das Wetter beziehungsweise die Luftqualität war an dem Tag nicht so gut, was aber auf meiner ganzen Reise nur sehr selten der Fall war. Ich habe allgemein von den Waldbränden in Australien nicht so viel mitbekommen. Aber an dem Tag hat man den Rauch in der Luft gerochen und gesehen. Manly muss bei schönem Wetter wahrscheinlich ziemlich toll sein. Ich habe mit einer Freundin einen Chai im Hemingway`s getrunken, während die beiden anderen sich Surfbretter ausgeliehen haben. Danach sind wir noch auf einen Hügel gelaufen, auf dem sich das International College for Management befindet. Das Gebäude war ziemlich schön und hat von weitem fast ein wenig wie ein Schloss ausgesehen.
Natürlich habe ich während meiner Zeit in Sydney auch den berühmten Coogee to Bondi Walk gemacht. Und es lohnt sich definitiv! Die Strecke an der Küste entlang ist wunderschön und gerade bei gutem Wetter kann man unterwegs auch mal eine Pause einlegen und etwas trinken oder sogar schwimmen gehen. Wir haben unterwegs im The Bogey Hole Café gegessen, was zwar ein bisschen teurer war aber eine aus unserer Gruppe feierte an dem Tag ihren Geburtstag und da dachten wir uns, wir möchten etwas richtig Gutes essen.
Bondi Beach ist absolut traumhaft. Ich war zweimal da und war beide Male begeistert von diesem Ort. Ganz bekannt sind natürlich die Pools mit dem Meer im Hintergrund aber auch der ganze Rest ist richtig toll. Es ist ein super Ort, um einfach nur zu chillen und es gibt auch einige kleine Läden und Essensgelegenheiten, die man definitiv auschecken sollte. Besonders gut: Fishbowl für Poke Bowls. Gertrude & Alice - ein Bücherladen mit Café. Und Heart Café.
Die Nachbarschaft Surry Hills hat mir auch ziemlich gut gefallen. Es gibt viele kleine Läden und Cafés und es ist ein guter Ort, um sich einfach ein bisschen treiben zu lassen und sich alles anzuschauen.
Ein weiterer Tipp für Sydney: Unbedingt abends einmal auf die andere Seite der Harbour Bridge fahren, damit man den Ausblick auf das Opernhaus und die Skyline der Stadt bei Nacht geniessen kann. Lohnt sich definitiv!
Weitere Orte, denen ich einen Besuch abgestattet habe, die mir gefallen haben, war das Viertel The Rocks gleich neben der Harbour Bridge, die Universität von Sydney und der botanische Garten. Auch dem Museum für moderne Kunst statteten wir einen Besuch ab und einmal ging ich im North Sydney Olympic Pool schwimmen, von dem aus man einen tollen Ausblick auf die Harbour Bridge hat. Auf der Seite der Brücke kann ich das Café BTB Kirribilli empfehlen. Dort habe ich einen der besten Avocado Toasts gegessen, den ich je gehabt habe!
Sydney hat mir unheimlich gut gefallen und ist definitiv eine der tollsten Städte, die ich je besucht habe. Ich will unbedingt irgendwann wieder zurückgehen, denn ich glaube, man könnte dort wirklich wochenlang sein und trotzdem immer etwas zu tun finden!
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